Worum es den Befürwortern geht
Der Slogan aller Nationalparke lautet „Natur Natur sein lassen“. Sie berufen sich auf internationale Verpflichtungen, die Bund und Land eingegangen sind, größere Teile unserer Kulturfläche sich selbst zu überlassen. Dazu bieten sich Staatsforstflächen an, weil sie sich bereits im Landeseigentum befinden.
Dabei verschweigen sie, dass sich die Artenvielfalt in der Egge trotz, mit und manchmal auch gerade wegen der naturgemäßen Bewirtschaftung entwickelt hat und dass die Biodiversität durch die derzeitige Nutzung in keinster Weise gefährdet ist! Außerdem bleibt unerwähnt, dass die natürliche Entwicklung umso schwieriger wird, je weniger kompakt und unzerschnitten diese Flächen sind. Wirkliche Urwaldflächen gibt es in unserem dicht besiedelten Land bereits seit mindestens 2 Jahrtausenden nicht mehr. Daher wurde der Kniff mit dem Entwicklungsnationalpark eingeführt. Man will nicht das schützen, was da ist, wie wertvolle Offenlandflächen, deren hohe Artenvielfalt nur durch ständige Pflege erhalten werden kann. Sondern man will in einer Übergangszeit von 30 Jahren die eigene Idee von dem, was die Befürworter für natürlich halten, anlegen und mindestens 75 % der Flächen, die sogenannten Ruhe- oder Kernzonen völlig sich selbst überlassen. Dabei wollen sie eine „Natur“ fördern, die auf der Grundlage der jetzt vorherrschenden Klimabedingungen stabil, aber im Zuge des Klimawandels bedroht ist. Man hat die Hoffnung, dass sich dann in mehreren Hundert Jahren wieder urwaldähnliche Strukturen entwickeln. Dabei ist es ihnen langfristig egal, in welche Richtung sich dieser Lebensraum entwickelt Hauptsache, der Mensch greift nicht mehr ein.
Einige Befürworter des Nationalparks sind nur Gegner der Windkraft. Um dieses Ziel durchzusetzen, ist jedes Mittel recht. Dabei bewahrt lediglich die Windkraft einige Gemeinden des Kreises Paderborn vor der Haushalssicherung. Und ermöglicht damit den Kommunen Investitionen in Schulen, Kindergärten und Infrastruktur.
Unterstützt von Vertretern des Tourismus und einiger Kurstädte, die das „Nationalparklabel“ als Werbeslogan wollen, versuchen hier ideologisch motivierte Minderheiten zusammen mit Windkraftgegnern der Mehrheit der direkt angrenzenden Anwohner einen Nationalpark aufzudrücken. Dabei nutzen sie die Komplexität des Themas aus, um die Bevölkerung irrezuführen, die unbedingt etwas für die Natur tun möchten. Der grundsätzlich positive Begriff „Nationalpark“ ist ihnen dabei eine unschätzbare Hilfe.